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Forschungsblog im Nationalpark Gesäuse.

Die Flussuferläufer sind da!



Dienstag, 16.04.2024, geschrieben von Andreas Hollinger

Flussuferläufer 2024

Etwas früher als letztes Jahr trafen am 10. April die ersten Flussuferläufer im Nationalpark ein. Sofort nach der Ankunft stellten sich offenbar auch schon Frühlingsgefühle ein. Was daraus wird, wird sich zeigen. Eine Tafel mit der aktuellen Zahl an Brutpaaren und Jungvögel informiert bei der Beobachtungshütte beim „Leierweg“.

Volkszählung bei den Schneehühnern – Hilf mit!


Donnerstag, 08.02.2024, geschrieben von Andreas Hollinger

Schneehuhn im Flug

Wie viele Schneehühner leben aktuell im Nationalpark Gesäuse? Wir wissen es selber nicht genau! Aus diesem Grund werden wir versuchen, sie zu zählen oder besser gesagt, einzelne Bereiche genauer beobachten und daraus auf einen Gesamtbestand schließen.

 

Habt auch ihr im Nationalpark Gesäuse Schneehühner gesichtet? Schreibt uns bitte wann und wo genau: Zum Onlineformular

Masterarbeit „Steinadler“


Donnerstag, 21.12.2023, geschrieben von Rebekka Kreikenbohm

Rebekka Kreikenbohm

Rebekka Kreikenbohm hat in ihrer Masterarbeit den Einfluss von Wetter und Klima auf die Brutleistung der Steinadler in den Nördlichen Kalkalpen untersucht. In die Analysen flossen unter anderem Brutdaten aus 18 Jahren Monitoring des Nationalparks Gesäuse mit ein. Dabei wurden sowohl Wettereinflüsse im Winter vor Brutbeginn, als auch während der Ei- und Nestlingsphase betrachtet. Überraschenderweise begannen die Adler nach kaltem und niederschlagsreichem Wetter im Winter häufiger mit der Brut und hatten nach ähnlichen Wetterbedingungen im Frühjahr einen höheren Schlupferfolg. Zwar ist der Energiebedarf für die Vögel bei Kälte größer, jedoch könnten sie von einem verbesserten Nahrungsangebot und einer reduzierten menschlichen Aktivität bei Schlechtwetter im Gebirge profitiert haben. Die Auswirkungen des Klimawandels, mit wärmeren Wintern und weniger Schnee im Frühjahr, könnten die Steinadler der Nördlichen Kalkalpen zukünftig vor Herausforderungen stellen.

 

Die Arbeit fand im Rahmen des grenzüberschreitenden Steinadlerprojektes statt, das vom Max-Planck-Institut für Verhaltensbiologie, Radolfzell koordiniert wird, in enger Zusammenarbeit mit der Schweizerischen Vogelwarte Sempach und der Konrad-Lorenz-Forschungsstelle für Verhaltens- und Kognitionsbiologie, Grünau im Almtal. Betreut wurde die Arbeit von Assistant Prof. Dr. Petra Sumasgutner (Uni Wien), Dr. Matthias Loretto (TU München) und Prof. Dr. Sonia Kleindorfer (Uni Wien).

Revierpaar Steinadler Winter

Masterarbeit „Klimasysteme Messen“


Montag, 30.10.2023, geschrieben von Stephan Ulz

Ein vergrabener Logger zur Messung, (c) Nationalpark Gesäuse Archiv

Stephan Ulz ist Physiker und hat sich in seiner Masterarbeit mit essentiellen Klimavariablen, welche den Zustand des Erdklimas beschreiben, beschäftigt. In seiner Arbeit hat er die Daten von Bodentemperaturloggern im Nationalpark ausgewertet und eine Gleichung entwickelt, welche den Bodenwärmestrom herleitet. Ein wichtiger Beitrag, um die Klimaveränderung im Nationalpark zu erfassen.

 

Wie ist es um den Zustand des Klimasystems bzw. von Ökosystemen bestellt? Um diese Frage zu beantworten, wurden spezielle Zustandsgrößen definiert. Wichtige Vertreter diesbezüglich sind die Temperatur und der Wärmestrom an der Erd- bzw. Bodenoberfläche. Aber wie misst man diese? Man könnte ein Thermometer an die Erde halten, dann steht man aber vor dem Problem, dass man nicht mehr sagen kann, ob man die Temperatur des Bodens oder die der Luft misst. Außerdem kann man mit einem Thermometer nichts über Wärmeströme aussagen. Oder doch? Was tut man also? Man vergräbt das Thermometer.

Wir wollen aber doch die Temperatur und den Wärmestrom an der Bodenoberfläche wissen. Kein Problem, die Mathematik hilft uns! Ein bisschen Modellieren, ein bisschen Gleichungen Lösen und das Ganze in den Computer getippt. Voilà, schon haben wir die Temperatur an der Erdoberfläche gefunden, als Extra gibts den Wärmestrom und noch weiter wichtige Größen mit dazu. In Kürze erhältlich in der Datenbank.

Stephan Ulz beim Klettern im Gesäuse, ein Ausgleich zum Gleichungen lösen, (c) Stephan Ulz

Höhlenforschung im Gesäuse


Dienstag, 10.10.2023, geschrieben von Gudrun Bruckner; Bilder: E. Herrmann und G. Bruckner

Höhlenforscher in der Hollinger-Eishöhle

Schon seit über 20 Jahren kommen Mitglieder des Verbandes Österreichischer Höhlenforschung für eine Woche lang im Spätsommer in die Gesäuseberge. Denn hier gibt es in ihrem Fachgebiet nach wie vor großen Forschungsbedarf. Da die Karstlandschaft des Gesäuses sehr steil und schroff ist, sind viele Höhlen senkrechte Schächte, was die Zugänglichkeit erschwert und die Höhlenforscher:innen immer wieder vor Herausforderungen stellt. Heuer konnten wiederum neue Höhlensysteme erkundet und kartiert werden. Bei der Vermessung der Schneekareishöhle in der Hochtorgruppe drangen die Forscher:in bis in über 500 Meter unter die Oberfläche vor. Die neu entdeckte Hollinger-Eishöhle ist mit 460 Metern Länge und 60 Metern Tiefe bislang die größte Höhle im Buchstein-Massiv. Die Forscher:innen waren nicht nur unter Tage aktiv, es wurden auch geologische Phänomene an der Oberfläche dokumentiert. Wissenschaftlich höchst interessant könnten die Sedimentproben und Höhlenwandreste vom Buchstein werden. Hier wurden Sedimentprofile aufgenommen und Kohle-führende Gesteinsproben gesammelt, von welchen nun durch Pollenreste im Sediment eine Altersbestimmung vorgenommen werden soll. Jene Ergebnisse werden uns mehr über die geomorphologische Entwicklung des Buchsteinstocks verraten. Vielleicht gab es hier schon viel früher Karsterscheinungen und Höhlenbildung als bisher angenommen.

Gesteinsprobe mit paläobiologischen Einschlüssen

Gesteinsprobe mit paläobiologischen Einschlüssen

Dokumentation der Sedimentprofile

Mykologischer Hotspot hartelsgraben


Montag, 09.10.2023, geschrieben von Gernot Friebes

Crepidotus malachioides, Gernot Friebes

Der Hartelsgraben gehört aufgrund seines Totholzreichtums und der hohen Luftfeuchtigkeit aus pilzkundlicher Sicht zweifellos zu den besonders interessanten Gebieten des Nationalparks. Obwohl der Graben schon mehrfach von Mykologen kartiert wurde, konnten bei zwei Begehungen im heurigen Sommer zahlreiche interessante und für das Gebiet neue Arten beobachtet werden. Darunter sind sogar fünf neue Nachweise für die Steiermark und zwei Erstnachweise für Österreich zu nennen, allesamt holzbewohnende Pilze: Das Blassorange Stummelfüßchen (Crepidotus ehrendorferi), das Kopfzellige Kugelsporige Stummelfüßchen (Crepidotus malachioides; siehe Foto), der Spindelzystiden-Breirindenpilz (Hyphoderma involutum), die Rundsporige Kopfzystiden-Repetobasidie (Repetobasidium vestitum) und der Orangebraune Fichtenschichtpilz (Veluticeps ambigua), jeweils neu für die Steiermark, sowie als Neufunde für Österreich die beiden Rindenpilze Basidiodendron radians und Peniophorella martinii, welche keine deutschen Namen besitzen. Zwei der festgestellten Arten sind zudem in der österreichweiten Roten Liste als „gefährdet“ (Kat. 3 – VU) eingestuft, vier sogar als „stark gefährdet“ (Kat. 2 – EN)!

Experiment zur Borkenkäfer Entwicklung


Mittwoch, 23.08.2023, geschrieben von Alexander Maringer

Borkenkäferexperiment

Im Nationalpark Gesäuse wurde an unterschiedlichen Standorten ein Experiment zur Borkenkäferentwicklung gestartet. Dabei handelt es sich um einen Kasten mit feinmaschigem Netz, in dem sich bereits eine abgezählte Anzahl an Borkenkäfern befindet. Es wirken lediglich Klimaeinflüsse, Insekten können hier weder rein noch raus. Dieses Freilandexperiment ergänzt umfangreiche Laborarbeiten auf der BOKU in Wien.

Genau hingeschaut: das Draimännige Grimaldimoos


Freitag, 11.08.2023, geschrieben von Alexander Maringer

Dreimännige Grimaldimoos

In Zusammenarbeit mit der Uni Wien (Mag. Dr. Harald Zechmeister) untersucht die Naturschutzstudentin Anna-Lena Hauser das Fels-Grimaldimoos „Mannia triandra“, welches im Nationalpark Gesäuse beheimatet ist. Es handelt sich um eine gefährdete Art mit speziellen Standortansprüchen, welche in der Flora-Fauna-Habitatrichtlinie (FFH-RL) der Europäischen Union gelistet ist. Von März bis zum Ende der Überlebensdauer der Population wird die Entwicklung des Mooses an verschiedenen Fundorten untersucht. Dabei werden auch Temperatur und Luftfeuchtigkeit der einzelnen Standorte gemessen. Das winzige Moos zeigt eindrucksvoll wie schön und spannend auch die ganz kleinen Dinge sein können.

VOGELMARKER ZUM SCHUTZ DER RAUFUSSHÜHNEr


Dienstag, 18.07.2023, geschrieben von Alexander Maringer

Vogelmarker

Der Nationalpark Gesäuse beherbergt geschützte Raufußhuhnarten, wie Auer- und Birkhuhn. Tragseile oder Freileitungen in Kronendachhöhe stellen eine Gefahr für die Vögel dar. Experten empfehlen daher, die Hindernisse für die Tiere sichtbar zu machen.
Eines der Auerhuhnvorkommen im Nationalpark befindet sich im Gstatterbodener Kessel. Gelangt man höher hinauf, betritt man den Lebensraum der Birkhühner. Beide Lebensräume werden von der Materialseilbahn zur Ennstaler Hütte durchschnitten. Um möglichen Kollisionen vorzubeugen, konnten wir in enger Abstimmung mit den Hüttenwirten und dem Alpenverein Steyr die Montage von sogenannten „Vogelschutzmarkern“ umsetzen. Es handelt sich um Fähnchen aus robustem Kunststoff, welche auf ein Hilfsseil geklippt werden. Sie sind auffällig gefärbt und reflektieren, um so die durchfliegenden Vögel vor dem Hindernis zu warnen.

Insekten-Zelte für Daten zur Biodiversität


Mittwoch, 31.05.2023, geschrieben von Alexander Maringer

Insektenfalle Kölblalm

Über der Kölblalmhütte wurde im Rahmen eines EU-weiten Projekts eine zeltartige Insektenfalle installiert. Hier werden wichtige Biodiversitätsdaten erhoben und auch modernste DNA-Methoden angewandt.

Welcome back Fluffi!


Mittwoch, 26.04.2023, geschrieben von Alexander Maringer

Die Freude über die langersehnte Ankunft der Flussuferläufer im Nationalpark Gesäuse ist groß. Diese Zugvögel fliegen jedes Jahr von Afrika nach Norden und verbringen den Sommer im Gesäuse um zu brüten und ihre jungen großzuziehen. Dieses Jahr wurden die ersten Ankömmlinge trotz schlechtem Wetter am 12.4. gesichtet. Das freudige Ereignis feierte das Nationalpark Team mit dem selbstgebrauten Fluffi-Bier von Nationalparkmitarbeiter Markus Blank. Dazu gab es Fluffi-Kuchen und einige lustige Verkleidungen im Vogelstil.

Zwei neue Arten für den Nationalpark Gesäuse!


Montag, 19.09.2022, geschrieben von Barbara Bock

Zwei neue Arten für den Nationalpark Gesäuse!

Durch eine gezielte Nachsuche von den beiden Bryologen Harald Zechmeister und Michaela Kropik konnten diesen Sommer gleich zwei neue Moosarten der FFH-Richtlinie Anhang II gefunden werden. Dabei handelt es sich um die zwei kleinen, schwer zu bestimmenden Lebermoos-Arten Mannia triandra, das Fels-Grimaldimoos, und Scapania carinthiaca, Kärntner Spatenmoos. Mannia triandra konnte gleich an sieben Standorten innerhalb des Nationalparks festgestellt werden. Scapania carinthiaca immerhin an drei. Beide Arten scheinen im Nationalpark nicht gefährdet zu sein. Die hohe Standortdynamik kommt ihnen hier sehr entgegen: Als konkurrenzschwache Arten sind sie auf neu entstandene Kleinstandorte angewiesen, an denen die Konkurrenz noch gering ist. Lokales Aussterben kann bei einem ausreichenden Angebot neuer Ersatzflächen durch Wiederbesiedlung ausgeglichen werden. Der Nationalpark Gesäuse hat aufgrund seiner naturräumlichen Gegebenheiten und der vitalen Bestände beider Arten eine hohe Verantwortung für deren Überleben in Österreich und Europa.

Gesäuse-Forschung international top


Donnerstag, 15.09.2022, geschrieben von Alexander Maringer, Foto von Aslan Kudrnofsky

Unter dem Titel „Schutzgebiete begegnen der Biodiversitätskrise“ fand von 7. bis 9. September das Nationalparks Austria Forschungssymposium am Campus der Universität Wien statt.  Über 100 Forschende präsentierten ihre Arbeit aus internationalen Schutzgebieten. Im Mittelpunkt stand die Rolle der Schutzgebiete im globalen Wandel, die Wildnisentwicklung und moderne Biodiversitätsforschung.

Aus der Gesäuse-Forschung waren Christian Komposch (Ökoteam), Dorian Shire-Peterlechner (BOKU), Tobias Köstl (E.C.O.), Robert Schabetsberger (Uni Salzburg) sowie Christina Remschak, Magdalena Kaltenbrunner und Alexander Maringer mit Beiträgen vertreten. In vielen weiteren Vorträgen wurde die Vernetzung des Nationalpark Gesäuse mit weiteren Forschungsgruppen, wie Austrian Barcode of Life (ABOL) und Global Observation Research Initiative in Alpine Environments (GLORIA) sichtbar.

 

Zu der Fachtagung kamen 350 Teilnehmer:innen zusammen. Das Programm setzte sich aus 25 Sessions mit 106 Einzelpräsentationen sowie zahlreichen Posterbeiträge und vier Exkursionen zusammen. Hochaktuelle Problemstellungen wie der Zustand der Sodalacken im Nationalpark Neusiedler See – Seewinkel und dessen Folgen für Wasservögel, wurden genauso diskutiert wie die Pionierarbeit von Pilzen im Naturhaushalt oder das Potential neuer Technologien in der Forschung.

Nationalparks Austria Forschungspreis


Geoelektrisches Monitoring in einem kalkalpinen Schotterkörper,
geschrieben von Raphael Glück

Nationalparks Austria Forschungspreis: Geoelektrisches Monitoring in einem kalkalpinen Schotterkörper

 

Diese Fallstudie beschäftigt sich, unter Verwendung von geoelektrischem Monitoring, mit der Messung der elektrischen Leitfähigkeit in einem kalkalpinen Schotterkörper. Die Veränderung der elektrischen Leitfähigkeit wurde von November 2019 bis Oktober 2020 (neun Geländekampagnen) in einem Schottergraben im Nationalpark Gesäuse (Johnsbachtal, Steiermark) während der Masterarbeit von Raphael Glück beobachtet.

 

Im Schotter auf der Spur

Der Langgriesgraben in der Reichensteingruppe ist Teil eines Gerinnes mit hoher morphodynamischer Aktivität, der in den quer zum Graben verlaufenden Johnsbach entwässert. Der mit Haupt- sowie Wettersteindolomit, Hangschuttbrekzien und Raibler Schichten aufgefüllte Langgriesgraben besitzt einen mächtigen Grundwasserkörper, dessen Größe und Lage durch Niederschlagsereignisse beeinflusst wird. Die Veränderung des Grundwasserkörpers sowie das Steigen und Sinken des Grundwasserspiegels kann dabei aus dem spezifischen elektrischen Widerstand abgeleitet werden. Die geoelektrische Widerstandsmessung erfolgt in dieser Arbeit mit der Wenner-Konfiguration, in der Datenauswertung mit Res2Dinv wurden die Least-Squares und Time-Lapse Inversionsverfahren sowie Bedrock Detection verwendet.

Die elektrische Leitfähigkeit

Durch 17 Profile, mit vier bzw. zwei Meter Elektrodenabstand, konnte gezeigt werden, dass sich die elektrische Leitfähigkeit im Langgriesgraben durch klimatische Gegebenheiten im Jahresverlauf stark ändert. Die Wiederholungsmessungen haben gezeigt, dass die elektrische Leitfähigkeit im Sommer an der Oberfläche des Langgriesgrabens stärker abnimmt als in den darunterliegenden Schichten. Bei häufigen Niederschlagsereignissen nimmt die elektrische Leitfähigkeit zu und führt zu einer ansteigenden Wassersättigung der Lockersedimente im Schotterkörper und zur Regulierung von Lage und Mächtigkeit des Grundwasserkörpers. Der Vergleich meteorologischer Daten des WegenerNets im Johnsbachtal konnte außerdem zeigen, dass die elektrische Leitfähigkeit im Herbst, sowohl an der Oberfläche als auch im Untergrund signifikant ansteigt.

 

Zur Masterarbeit

Infos zum Nationalparks Austria Forschungspreis

 

Text und Foto: Raphael Glück

Studierende entdecken Artenvielfalt


Montag, 22.08.2022, geschrieben von Barbara Bock und Gernot Kunz

Studierende entdecken Artenvielfalt

 

Im Rahmen der neuen Lehrveranstaltung „Exkursionen zur Fauna Österreichs“ lernen Studierende der Uni Graz unter der Leitung von Dr. Gernot Kunz die heimische Tierwelt in unterschiedlichsten Lebensräumen der Steiermark kennen. Ende Juli war auch der Nationalpark Gesäuse mit seinem unglaublich großen Endemiten-Reichtum Ziel dieser Lehrveranstaltung.

Im Bereich des Ennsbodenweges wurden drei UV-Leuchttürme aufgestellt, um Nachtfalter & Co. anzulocken. Zusätzlich begaben sich die Studierenden im Umkreis auf die Suche nach jeglichem Getier am Boden, im Gebüsch und an den Bäumen.

So konnten in nur vier Stunden von 20:00-24:00 Uhr und trotz nicht ganz optimaler Wetterbedingungen insgesamt 700 Tiere beobachtet werden, welche in etwa 200 verschiedenen Arten angehören. Darunter befinden sich die EU-geschütze Spanische Flagge (Euplagia quadripunctaria), sowie der in der Steiermark ebenso geschützte Schönbär (Callimorpha dominula) und zwei rotfärbige Ordensbänder (Catocala nupta und Catocala erecta). Um die erhobenen Datensätze auch wissenschaftlich verfügbar zu machen, wurden sämtliche Tiere fotografisch dokumentiert und georeferenziert auf die Meldeplattform iNaturalist geladen.

 

Alle diese Funde können auf der Projektseite „Biodiversität im Nationalpark Gesäuse“ öffentlich  durchstöbert werden.

Gelungene Premiere


Mittwoch, 25.05.2022, geschrieben von Magdalena Kaltenbrunner

Die City-Nature-Challenge 2022 ist vorüber. Bei der erfolgreichen weltweiten Aktion, konnten in vier Tagen fast 1,7 Millionen Beobachtungen von über 50.000 Arten, darunter ca. 2200 gefährdete oder vom Aussterben bedrohte Arten, dokumentieren.

Das Gesäuse hat sich mit 1330 Beobachtungen von 457 Arten sehr gut geschlagen und liegt damit weltweit im guten Mittelfeld, in Österreich auf dem 7. Platz!

Waldschlüsselblume, Schneerose und Leberblümchen sind übrigens jene Arten, welche bei uns am häufigsten notiert wurden. Am spannendsten fanden wir gefährdete Arten wie z.B. den Blauen Laufkäfer.

Vielen Dank an alle, die fleißig mitgemacht haben. Allen voran Danke an die Juniorranger, die mit dem Handy einen Tag lang kreuz und quer unterwegs waren! Nächstes Jahr werden wir sicher wieder an dieser internationalen Challenge teilnehmen – die Gesäuseregion ist ein Biodiversity-Hotspot und es gibt viel zu entdecken.

Welcome back! Die Flussuferläufer sind wieder da!


Donnerstag, 05.05.2022, geschrieben von Magdalena Kaltenbrunner

Jedes Jahr im Frühjahr treten die Flussuferläufer die lange Reise nach Norden an, um den Sommer im Gesäuse zu verbringen und die Jungen großzuziehen. Nachdem am 13.4. die ersten Ankömmlinge des Jahres gesichtet wurden, gab es zur Feier des Tages einen „Fluffy-Welcome-Drink“ in der Weidendomhütte. Mit dem selbstgebrauten Fluffy-Bier von Markus Blank haben die Nationalpark-Mitarbeiter:innen auf eine hoffentlich erfolgreiche Brut- und Monitoringsaison angestoßen.

Nachweis und Kartierung von Äschen


Mittwoch, 30.03.2022, geschrieben von Sarah Sturm

Sarah Sturm forschte bei ihrer Diplomarbeit im Nationalpark Gesäuse, wo sie herausfinden wollte, ob Äschen (Thymallus thymallus) in den Johnsbach aufsteigen oder nicht.

Im Rahmen einer Diplomarbeit wurden zwischen Ende April und Ende Mai Abschnitte der Enns und des Johnsbaches im Bereich „Nationalpark Gesäuse“ beprobt. Das primäre Ziel war zu testen, ob Äschen (Thymallus thymallus) in den Johnsbach aufsteigen oder nicht. Um dies festzustellen ist das eDNA qPCR Protokoll verwendet worden beziehungsweise getestet worden.
Die Probennahme erfolgte an insgesamt fünf Stellen, drei davon befanden sich in der Enns und zwei im Johnsbach. Diese leicht zugänglichen Stellen wurden so gewählt, dass der Flussuferläufer (Actitis hypoleucos) nicht beim Brüten gestört wurde.
Die Probenstellen im Johnsbach waren direkt neben dem Parkplatz des Gasthofes „Bachbrücke“ und des Besucherparkplatzes „Hellichter Stein“. Die Koordinaten wurden anhand eines GPS – Gerätes (Garmin GPS MAP® 64) ermittelt und mithilfe des digitalen Steiermark – Atlasses überprüft und illustriert.
Die erste Probenstelle der Enns befand sich am rechten Flussufer vor dem „Johnsbach – Steg“ und nach dem Mündungsbereich Enns / Johnsbach. Die zweite Probenstelle war beim Eingang der Wildwasser – Rafting – Strecke und die dritte beim Campingplatz „Gstatterboden“ kurz nach der Brücke.

An jeder Probenstelle wurde insgesamt 1 Liter Wasser durch den Filter gedrückt, um die eDNA darin zu sammeln. Die Proben sind anschließend im Labor extrahiert und anhand einer qPCR getestet worden, ob sich darin Äschen – DNA befindet.
Das Protokoll funktionierte sowohl in der Enns als auch im Johnsbach, da an jeder Stelle mindestens ein Replikat amplifizierte. Somit wurde festgestellt, dass das Protokoll auch in größeren Flüssen wie der Enns, in welcher in Relation zur Größe des Flusses die Äschen – Populationsdichte gering ist, funktioniert. Auch im Johnsbach, wo keine Äschen erwartet wurden, amplifizierten wenige Replikate, wodurch anzunehmen ist, dass Äschen zumindest bis zur Probenstelle „Hellichter Stein“ aufsteigen.

Weiter zur Arbeit

(Un-)Ordnung in der Natur


Mittwoch, 26.01.2022, geschrieben von Alexander Maringer

Setzen wir uns einer unkontrollierbaren Gefahr aus, wenn wir aufhören, die Landschaft rund um uns zu beherrschen? Oder sichern wir unser eigenes Überleben, wenn wir unseren Blickwinkel verändern und der Natur mehr Raum geben?

 

Mit Hilfe vieler hochkarätiger Beiträge wird in diesem neuen Buch das Nationalpark-Kernthema „Wildnis“ beleuchtet. Die Entwicklung des Nationalpark Gesäuse in den vergangenen 20 Jahren, die Erfahrungen aus anderen Gebieten wie etwa dem Schweizerischen Nationalpark und die Expertise österreichischer Wissenschaftler:innen zeigen, was das Gesäuse auf dem Weg zur Wildnis noch erwarten könnte.

 

(Un-)Ordnung in der Natur – Band 16 der „Schriften des Nationalparks Gesäuse“ – ist ab sofort zum Preis von € 24,90 zzgl. Versandkosten in unserem Nationalparkshop erhältlich:

www.nationalpark-gesaeuse.at/nationalpark-erleben/shop/

Das Zuhause der Wanderfalken


Donnerstag, 16.12.2021, geschrieben von Magdalena Kaltenbrunner

Der markante Himbeerstein eignet sich hervorragend als Kinderstube für unsere Wanderfalken. Das wissen wir genau, denn heuer hat hier ein Wanderfalkenpaar erfolgreich gebrütet und Ende Mai sind drei Jungvögel ausgeflogen. Um die wendigen und gut getarnten Flieger aus großer Entfernung vor dem gleichfarbigen Hintergrund auszumachen, braucht es viel Erfahrung und Geduld. Würde man ihnen zu nahe kommen, reagierten sie sehr sensibel und gäben ihre Kinderstube im Gesäuse vielleicht für immer auf. Daher ist der Himbeerstein als Kletterfelsen tabu.

Ein gutes Jahr für die Ufer-Tamariske


Dienstag, 05.10.2021, geschrieben von Magdalena Kaltenbrunner

Eine Entdeckung, die wir im Herbst gemacht haben, lässt hoffen. Vier Jahre nach der Wiederansiedlung der ersten Ufer-Tamarisken im Gesäuse konnten heuer erstmals Sämlinge gefunden werden!

In unmittelbarer Nähe zu einem schon stattlichen Exemplar sind die Samen gekeimt. Ufer-Tamarisken sind ausgesprochene Pionierpflanzen. Ihre Strategie ist es, die Energie in eine sehr große Menge an Samen zu investieren. Die Langlebigkeit der Samen leidet aber darunter. Wenn die Bedingungen im Keimbett, also Untergrund, Feuchte und Temperatur zur Samenreife nicht optimal sind, können die Samen nicht auf bessere Zeiten warten, sondern sterben ab. Der heurige Sommer und der Standort dürften aber alle Bedingungen erfüllt haben, sodass an einer Stelle mindestens 15 Sämlinge zu ca. 10 cm großen Pflanzen heranwachsen konnten.

Der Digitale Zwilling


Dienstag, 28.09.2021, geschrieben von Magdalena Kaltenbrunner

Klingt nach Hackerangriff, Datenklau und Internetbetrug. Ist aber zum Glück ganz etwas Anderes. Die Forschung ist ständig auf der Suche nach effizienten, schnellen und besseren Methoden der Datenerfassung. Ein vielversprechender Ansatz, der in Architektur, Maschinenbau aber auch Landwirtschaft, Forstwirtschaft und Naturschutzgebieten angewendet werden kann, ist das terrestrische Laserscanning. Ein Gerät sendet mehrere 100.000 Laserstrahlen pro Sekunde aus und tastet damit seine Umgebung ab. Die Richtung und Entfernung zu jeder Oberfläche wird gespeichert. Die Punktwolke, die daraus entsteht kann am PC dreidimensional angesehen und ausgewertet werden. Es ist eine exakte Kopie des Waldbestandes auf dem PC, daher „digitaler Zwilling“.

 

Die Methode eignet sich um heute Bäume exakt zu vermessen, Krone und Stamm zu beurteilen, Volumina zu errechnen u.v.m. Den digitalen Zwilling kann aber man auch noch nach Jahren bis ins kleinste Detail erforschen, ihm Besonderheiten entlocken und Vergleiche anstellen. Vielleicht gibt es in Zukunft sogar die Möglichkeit alle beliebigen Daten automatisch vom Computer auswerten zu lassen und damit den Geheimissen des Waldwachstums noch besser auf die Spur zu kommen.

Neophytenbekämpfung im Nationalpark Gesäuse


Montag, 23.08.2021, Gastbeitrag von Anja Brunner, Lisa Neubauer und Judith Quirgst (Lehramt-Studium für Biologie an der Universität Wien), erforscht und erstellt im Zuge der Exkursionswoche im Gesäuse

Am ersten Tag unserer kleinen Forschungsaufgabe beschäftigten wir uns mit der Bekämpfung des Drüsigen Springkrauts, Impatiens glandulifera. In Gstatterboden, in der Nähe des Campingplatzes Forstgarten wurden von uns sechs Vegetationsaufnahmen mit den Maßen 3×3 Meter nach Braun-Blanquet durchgeführt – drei Flächen mit und drei Flächen ohne Neophyten. Im Anschluss haben wir das Drüsige Springkraut ausgerissen und auf Bäume zum Trocknen aufgehängt. Für das einjährige Springkraut ist diese Methode ausreichend. Da die Samen im Boden aber bis zu 5 Jahre lang keimfähig bleiben können, muss die Bekämpfung trotzdem mehrere Jahre wiederholt werden, um den invasiven Neophyten erfolgreich zu verdrängen.

Am zweiten Tag befassten wir uns mit der Neophytenbekämpfung des Japanischen Staudenknöterichs, Fallopia japonica. Unmittelbar neben der Enns auf einer Sandbank legten wir in eine Hochstaudenflur ein 25 m langes Transekt. Entlang dieser Linie wurden vier Vegetationsflächen aufgenommen. Wie bereits am ersten Tag wurden alle vorkommenden Arten von uns bestimmt. Um die Bearbeitung des Japanischen Staudenknöterichs kümmert sich jährlich das Team des Nationalparks. Da kleinste Rhizom-Stücke sofort wieder auswachsen können, müssen die Pflanzenteile thermisch kompostiert werden.

Insgesamt konnte kein signifikanter Zusammenhang zwischen dem Vorkommen der Neophyten und der Artenvielfalt nachgewiesen werden. Das könnte jedoch darauf zurückzuführen sein, dass der Nationalpark an diesen Standorten die Neophyten seit mehreren Jahren bekämpft und damit auch die Bestände stetig verkleinert. Diese weniger dichten Neophyten-Bestände haben eventuell keinen oder nur mehr einen minimalen Einfluss auf die Biodiversität. Somit wären unsere Ergebnisse ein gutes Zeichen für den Erfolg des Nationalpark-Teams bei der Neophytenbekämpfung!

Wir konnten aber feststellen, dass es Korrelationen zwischen dem Vorkommen bestimmter Arten gibt. Gemeinsam mit Impatiens glandulifera kommt das Große Springkraut (Impatiens noli-tangere) und auch die Brennnessel (Urtica dioica) sowie die Gewöhnliche Pestwurz (Petasites hybridus) vor. In Bezug auf das Auftreten des Kleinen Springkrauts (Impatiens parviflora) und Impatiens glandulifera konnte eine negative Korrelation festgestellt werden.

Auffällig war, dass die gewöhnliche Pestwurz (Petasites hybridus) und der Japanische Staudenknöterich (Fallopia japonica) nicht zusammen auf einer Aufnahmefläche vorkommen. Es kann nicht festgestellt werden, welche der beiden Arten sozusagen zuerst hier war, bzw. die andere verdrängt. Aber es handelt sich sichtlich um Konkurrenten, die sich in ihrem gleichzeitigen Vorkommen ausschließen.

Ein Monat im Bann von Steinadler, Flussuferläufer und Co.


Dienstag, 03.08.2021, geschrieben von Julia Balasch

„Im Mai (und corona-bedingt auch eine Woche im Juli) durfte ich als Volontärin die Arbeit des Nationalpark-Fachbereichs Naturschutz & Forschung begleiten. Gestartet hatten wir gleich am ersten Tag mit einer kleinen Schneeschuhwanderung auf den Sulzkarsee um dort Amphibien zu zählen, und ebenso spannend verlief auch die weitere Zeit – mit dem Beobachten und Erfassen der diesjährigen Steinadler- und Flussuferläuferpopulationen, Wildkamera Auswertungen und Neophyten Pflegeeinsätzen. Nebenbei wurde es uns außerdem ermöglicht Projektbesprechungen und Baubegutachtungen beizuwohnen und so noch bessere Einblicke in den Arbeitsalltag der Abteilung zu bekommen. Neben atemberaubenden Erlebnissen in der Natur und der Möglichkeit viel neues Wissen und Erfahrungen zu sammeln, habe ich besonders die angenehme Arbeitsatmosphäre genossen.

Danke für die schöne Zeit!“

 

Danke Julia für deine Mithilfe und die Zeit, die du unentgeltlich für die Natur im Nationalpark Gesäuse zur Verfügung gestellt hast!

 

Im Gesäuse gibt es vielfältige Möglichkeiten, den Nationalpark mitzugestalten. Sei es im Zuge von Abschlussarbeiten, im Jugendbeirat oder Praktika und Volontariaten:

https://nationalpark-gesaeuse.at/nationalpark-mitgestalten/

Flussuferläufer fühlen sich sichtlich wohl


Montag, 21.06.2021, geschrieben von Alexander Maringer

Intensiv arbeiten wir seit Jahren daran, dass Flussuferläufer ruhige Brutgebiete im Gesäuse vorfinden. Das gelingt durch die bewährte Lenkung der Besucher*innen immer besser, wie es scheint. Dafür sagen wir ein herzliches Dankeschön!

 

Zur Gründungszeit des Nationalpark Gesäuse wurden jährlich rund fünf Brutpaare bestätigt, vor zehn Jahren bereitet der Tiefststand mit zwei Paaren Sorge. Nun freuen wir uns wieder über 7-8 Brutpaare entlang der Enns zwischen Gesäuseeingang und Gstatterboden. Das klingt nicht viel, macht aber mehr als ein Viertel des Brutbestandes in der Steiermark aus und ist das größte bekannte Brutvorkommen im Bundesland!

Mehr zu unseren Naturphänomenen und den Tieren im Nationalpark Gesäuse finden Sie hier. Wie sich sich so verhalten, dass Sie den Flussuferläufer nicht stören, haben wir im Fair Play Folder zusammengefasst.

Wir schützen Österreichs Naturerbe


Dienstag, 25.05.2021, geschrieben von Alexander Maringer

Seit ihrer Gründung erfassen die sechs österreichischen Nationalparks die Vielfalt ihrer Fauna und Flora. In einem gemeinsamen Projekt analysierte das Umweltbundesamt und das Department für Botanik und Biodiversitätsforschung der Universität Wien nun diese Daten.

 

Die österreichischen Nationalparks nehmen nur knapp 3 % der österreichischen Landesfläche ein, ergänzen einander aber beim Schutz der Biodiversität. Während die Hotspots der Wirbeltiere in den Nationalparks Seewinkel und Donau-Auen liegen, zeichnen sich die inneralpinen Nationalparks durch Artenvielfalt bei Endemiten, Pflanzen und Lebensräumen aus.

 

Die Studienautoren halten aber auch fest, dass Klimawandel, invasive Arten und Luftschadstoffe vor keiner Nationalpark-Grenze haltmachen. Die Aufgabe der Nationalparks, natürliche Ökosystemprozesse zu erhalten, auf deren Basis Arten und Lebensräume überdauern können, wird durch viele menschlichen Eingriffe außerhalb von Nationalparks erschwert.

 

Die wichtigsten Fakten zur Studie:  www.nationalparksaustria.at/unsernaturerbe

Vollständiger Bericht: http://www.parcs.at/npa/mmd_fullentry.php?docu_id=42247

19.05.2021

Vernetzungstreffen Eisenwurzen

Vernetzungstreffen LTSER Plattform Eisenwurzen:
Forschung in der Region – Forschung für die Region

Mehr Infos zum Workshop erhalten Sie über den unten stehenden Link.

Vernetzungstreffen Eisenwurzen
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Alpiner Hotspot der Artenvielfalt


Donnerstag, 22.04.2021, geschrieben von Alexander Maringer

Nicht immer gelingt es uns, unsere Forschungsergebnisse einem so breiten Publikum zugänglich zu machen. Wenn aber eine große österreichische Tageszeitung ein wissenschaftliches Paper aufgreift, dann freut uns das besonders.

 

Zum Nachlesen:

Forschung Spezial – Der Standard

Alpiner Hotspot der Artenvielfalt – Researchgate

Windkantenrasen – wie bitte?


Dienstag, 23.03.2021, geschrieben von Alexander Maringer

Windenergie spielt im Gebirge eine zentrale Rolle. Nein, wir sprechen nun nicht über Windkraftanlagen. Besonders an Graten und Gipfeln weht oft eine kräftige Brise. Pflanzen die in dieser Gegend wachsen, müssen ohnehin schon gut an Kälte angepasst sein, denn besonders im Winter ist ein Leben in Gipfelnähe extrem hart. Wird der Schnee abgeweht, dann ist es wirklich eisig. Die tiefen Temperaturen und die vom Wind aufgewirbelten Eiskristalle wirken wie ein Sandstrahlgerät. Wer da oben bestehen will, braucht spezielle Schutzmechanismen. Die Pflanzen bleiben daher dicht am Boden, bilden robuste Blätter aus und wachsen oft in kompakten Polstern.

Pflanzengesellschaften, die in solchen extrem windigen Stellen wachsen und deren Pflanzen diese angepassten Eigenschaften besitzen, nennt man Windkantenrasen. 2020 wurden in einer Untersuchung am Tamischbachturm genau diese speziellen Artgemeinschaften dokumentiert.

Die gesamte Forschungsarbeit zum Download finden Sie im Datenzentrum:

Zur Forschungsarbeit

Neue Fledermausart nachgewiesen


Montag, 15.02.2021, geschrieben von Alexander Maringer

Im Nationalpark Gesäuse gelang der erste Nachweis des „Kleinen Mausohrs“. Die Art besiedelt in Österreich nur ein sehr kleines Areal und ist vom Aussterben bedroht. Diese Fledermausart lebt im Sommer in großen Kolonien zusammen mit ihrer Schwesterart, dem Mausohr, und ist damit sehr schwer zu entdecken. Der neue Nachweis aus dem Nationalpark ist daher besonders wertvoll.

Für die Forscher*innen stellt das anspruchsvolle Gelände und die große Zahl an Höhlen während der zweijährigen Untersuchung natürlich eine Herausforderung dar. Im Nationalpark Gesäuse wurden insgesamt 18 Arten nachgewiesen, in der gesamten Steiermark sind es 26 Fledermausarten. Das ist für den Gebirgslebensraum eine beeindruckende Zahl. Die naturbelassene Berglandschaft aber auch die traditionellen Almen sind ein Refugium für viele Arten und die ruhigen Winterquartiere in den Felsnischen und Höhlen des Gesäuses wissen die Fledermäuse besonders zu schätzen.

 

Die gesamte Forschungsarbeit zum Download finden Sie im Datenzentrum:

http://www.parcs.at/npg/mmd_fullentry.php?docu_id=41404

Winterorgane für den Naturschutz


Montag, 21.12.2020, geschrieben von Alexander Maringer

Wir sind für euch da

 

„Wir sind für euch da!“, sagen die Nationalparkorgane zu den Auerhühnern. Auch während der Wintermonate wird der Nationalpark Gesäuse beaufsichtigt. Die vereidigten Organe kümmern sich um die Schirouten und deren Beschilderung, überwachen die Einhaltung der gesetzlichen Bestimmungen und sind Ansprechpartner*innen für alle, die uns besuchen.

Wenn Bäume in den Himmel wachsen


Dienstag, 01.09.2020, geschrieben von Alexander Maringer

Die Himmelstoßtanne ist auf dem besten Weg in den Himmel zu wachsen. Eine Messung ergab, dass sie erstaunliche 47 Meter hoch ist und in Brusthöhe einen gewaltigen Umfang von 3,95 Metern hat!

Ganz stimmt das allerdings nicht, denn Bäume können gar nicht in den Himmel wachsen. Das liegt an der Physik. Blätter verdunsten Wasser. Die Verdunstung sorgt dafür, dass Wasser über komplizierte Leitungsbahnen von den Wurzeln in die Krone gesogen werden kann. Je höher der Baum allerdings wird, desto schwieriger ist es, das Wasser so weit hinauf zu transportieren und irgendwann ist eine Grenze erreicht, wo sich Gasblasen bilden würden und das System nicht mehr funktioniert. Daher wachsen Bäume – nicht mal die Himmelstoßtanne – nicht in den Himmel.

P.S.: Diese Tanne ist benannt nach dem legendären Forstdirektor Franz Himmelstoß, von 1953 bis 1967 Leiter des Forstbetriebes Steiermärkische Landesforste, der sich für die Erhaltung der starken Solitärbäume massiv und nachdrücklich eingesetzt hat.

Mit Holz einen Blick in die Geschichte wagen


Dienstag, 20.08.2020, geschrieben von Magdalena Kaltenbrunner

Im Sulzkarsee schlummert so manches Geheimnis. So liegen etwa seit knapp 1400 Jahren zwei Fichtenstämme im See. Im Rahmen des Sulzkarseeprojekts wurde je ein Teil geborgen und nun datiert.

Bäume produzieren während ihres Lebens Holz. In unseren Breiten wird dieses Holzwachstum im Winterhalbjahr unterbrochen. Dadurch entstehen klar abgegrenzte Jahresringe und je nach Witterungsabfolge über mehrere Jahre ein einzigartiges Muster, das in allen Bäumen einer Holzart und Region wiedererkennbar ist. Das Muster kann zur Datierung genutzt werden.

Die beiden Stämme aus dem Sulzkarsee im Nationalpark Gesäuse sind in den Jahren nach 617 bzw. 590 n.Chr. in den See gestürzt und waren mindestens 150 bzw. 377 Jahre alt. Der Ältere stand also schon um das Jahr 200 n. Chr. am Seeufer!

Ausreissen-ausgraben-entsorgen


Montag, 03.08.2020, geschrieben von Barbara Bock

Ende Juli rückte ein 7-köpfiges Team mit Spaten und Schaufel aus, um einem Vorkommen des Japanischen Staudenknöterichs im Nationalpark abermals an den Kragen zu gehen.

Der Japanische Staudenknöterich gilt als hoch invasiver Neophyt, der durch sein schnelles Wachstum und seine großflächige Ausbreitung die Vielfalt unserer Pflanzen- und somit auch unserer Tierwelt beeinträchtigt.

Um den Staudenknöterich in die Knie zu zwingen, muss er so tief wie nur möglich ausgegraben werden. Das ist leichter gesagt, als getan – meterlange Rhizome und tiefreichende Wurzeln erschweren das Vorhaben. Und zu guter Letzt muss das Schlachtfeld auch noch gründlichst aufgeräumt werden, denn aus einem kleinen, vergessenen Stängelstück kann sich innerhalb kurzer Zeit wieder eine vollständige Pflanze entwickeln.

Der Staudenknöterich-Bestand an der Enns wurde heuer bereits zum dritten Mal bearbeitet und die Bekämpfungsmaßnahmen zeigen erste Erfolge. So konnte seine Wuchskraft mittlerweile um zwei Drittel reduziert werden. Insgesamt wurden neun Müllsäcke á 80l voll Pflanzenmaterial beseitigt, die zur fachgerechten Entsorgung zum Abfallwirtschaftsverband nach Liezen gebracht wurden.
Im Herbst erfolgt noch eine Nachkontrolle, um etwaige Neuaustriebe zu beseitigen.

Der Neophyten-Aktionstag fand, wie bereits in den Jahren davor, wieder in Kooperation mit der HBLFA Raumberg-Gumpenstein statt. Vielen Dank für eure großartige Unterstützung!

Naturdynamik bei Gewitter


Dienstag, 07.07.2020, geschrieben von Alexander Maringer

Bei einem heftigen Gewitter bleibt kein Stein auf dem anderen…

Das normalerweise ausgetrocknete Bachbett des Haindlkars verwandelt sich bei Starkregen innerhalb von Minuten in einen reißenden Strom aus Wasser, Schlamm und Geröll. Der Weg zur Haindlkarhütte ist dann lebensgefährlich und unpassierbar.

Das Weissenbachl östlich von Gstatterboden ist ein kleines, klares Bacherl. Das ändert sich bei einem Gewitter schlagartig. Wasser, Schlamm und Geröll bahnen sich ihren Weg hinunter zur Enns. Das Video stammt vom 1. Juli 2020. Mit bestem Dank an Christoph Strobl von AOS rafting. www.rafting.at

Neue Schmetterlings-art nach Gesäuse-Forscher benannt!


Mittwoch, 19.02.2020, geschrieben von Barbara Bock

In der Wissenschaft werden neue Arten mitunter nach dem Namen verdienter Persönlichkeiten benannt. Kürzlich erhielt eine neue Schmetterlingsart aus dem Iran den Namen des 2017 verstorbenen steirischen Schmetterlingsforschers Heinz Habeler.

Zu Ehren von Heinz Habeler, einem meiner Mentoren, haben wir eine Noctuiden-Art aus dem Iran nach ihm benannt“, schreibt Benjamin Wiesmair vom Tiroler Landesmuseum über die neue Art „Orthosia habeleri“.

Habeler hat jahrzehntelang die Schmetterlingsvielfalt in der Steiermark erforscht und war dem Nationalpark Gesäuse sehr verbunden. Sein Buch über insgesamt 1.234 Falterarten im Schutzgebiet erschien Ende 2017.

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