Vertreter des Gesäuses bei der Jahrestagung der Bergsteigerdörfer im Gschnitztal
17. Bergsteigerdörfer-Tagung zum Thema „Zeitgemäßes Bergsteigen“
Vom 10. bis 12. Oktober 2025 fand im Tiroler Gschnitztal die 17. Jahrestagung der Bergsteigerdörfer statt. Rund 100 Vertreterinnen und Vertreter aus Österreich, Deutschland, Italien, Slowenien und der Schweiz kamen zusammen, um unter dem Titel „Zeitgemäßes Bergsteigen“ über aktuelle Entwicklungen im Alpinismus zu diskutieren und sich über Erfahrungen auszutauschen.
Auch das Bergsteigerdorf Johnsbach war bei der Tagung prominent vertreten: Seitens des Gesäuses nahmen Altbürgermeister Ludwig Wolf, Nationalparkdirektor Herbert Wölger und David Osebik, ehemaliger Geschäftsführer des Tourismusverbandes Gesäuse, an der dreitägigen Veranstaltung teil.
Das Gschnitztal – selbst Bergsteigerdorf seit 2019 – bot mit seiner eindrucksvollen Bergwelt, den historischen Schutzhütten und seiner Ursprünglichkeit den passenden Rahmen für dieses Thema. Unter den Teilnehmern herrschte Einigkeit, dass das Bergsteigen im Wandel steht: Hochtechnisierte Ausrüstung und gestiegene Komfortansprüche treffen auf den Wunsch nach Reduktion, Entschleunigung und einem respektvollen Umgang mit der Natur.
Im Rahmen der Tagung wurden vielfältige Aspekte des modernen Alpinismus beleuchtet – vom sicheren und eigenverantwortlichen Unterwegssein über die Anpassung an den Klimawandel bis hin zu Fragen der Besucherlenkung und des Naturschutzes. Fachvorträge, Workshops und Exkursionen machten deutlich, dass ein „zeitgemäßes Bergsteigen“ weit mehr bedeutet als bloß sportliche Leistung: Es geht um Achtsamkeit, Wissen und Verantwortung in einer sich wandelnden Bergwelt.
Auch für die Bergsteigerdörfer-Initiative selbst, die vom Österreichischen Alpenverein getragen wird, war das Treffen ein wichtiger Meilenstein. Sie steht für naturnahes Bergerlebnis, gelebte Nachhaltigkeit und regionale Identität – Werte, die auch im Bergsteigerdorf Johnsbach tagtäglich gepflegt werden.
Nationalparkdirektor Herbert Wölger betonte im Gespräch, wie wichtig die Vernetzung der Bergsteigerdörfer sei: „Der Austausch zeigt, dass wir alle ähnliche Herausforderungen haben – vom sanften Tourismus über die Besucherlenkung bis hin zum Erhalt der traditionellen Kulturlandschaft außerhalb der strengen Schutzgebiete. Gerade hier kann Johnsbach mit seinen Erfahrungen im Nationalpark Gesäuse wertvolle Impulse einbringen.“
Mit vielen neuen Ideen, Kontakten und Eindrücken kehrten die Gesäuse-Vertreter aus Tirol zurück. Die Bergsteigerdörfer-Tagung zeigte einmal mehr, dass nachhaltiger Alpentourismus nicht in Widerspruch zu lebendigen Bergregionen steht – sondern deren Zukunft sichert.