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Pressemeldung 29.03.2021

Waldwildnis im Nationalpark

Schneeschmelze macht Unordnung am Straßenrand sichtbar.

 

Wildnis ist ein erklärtes Ziel im Nationalpark Gesäuse. So steht es in dessen neuem strategischen Managementplan und – mit anderen Worten – auch im Nationalparkgesetz des Jahres 2002. Besonders im Wald ruft der Nutzungsverzicht noch immer Kopfschütteln bei so manchem Einheimischen hervor. Wird wirklich Vermögen vernichtet, wenn Holz nicht genutzt wird?

„Keinesfalls“ meint Nationalparkdirektor Herbert Wölger. Wölger muss es wissen, er hat die Universität für Bodenkultur absolviert und sich beruflich mit allen Aspekten von Wald und Wirtschaft befasst: „Ein Nationalpark verfolgt andere Ziele. Da wird aus Holz nicht kurzfristiges Geld, sondern ein Substrat für unzählige holzbewohnende Insekten, Pilze und Flechten. Mit anderen Worten, vermorschendes Holz trägt zu Biodiversität, Klimaschutz und Wasserqualität bei. Das kann man auch monetär bewerten, dann landen wir wieder beim Geld – und einer positiven Bilanz. Unlängst wurde im deutschen „Spiegel“ eine weltweite Studie der Universität Cambridge vorgestellt, die zeigt, das Wildnisgebiete und Nationalparks in unserer heutigen Welt einen Naturwert darstellen, der monetär höher als Agrarland zu bewerten ist. Aber so ist das immer: was selten und zugleich nützlich ist, hat einen höheren Geldwert.“

Wenn die Schneedecke wegschmilzt, können im Nationalpark am Strassenrand durchaus Wildnisbilder zum Vorschein kommen. Unsere Augen sind an „Ordnung“ im Wald gewohnt, gleich  wie an sauber gestutzte Rasen in  Gärten. Die freie Natur kennt diese Ordnung nicht, deshalb ist es auch den Verantwortlichen im Nationalpark  Gesäuse besonders wichtig, dass die „Unordnung“ der Waldwildnis auffällt und gesehen wird. So darf es nicht wundern, wenn entlang der Gesäusestraße zwar bruchgefährdete Bäume aus Sicherheitsgründen gefällt werden, aber vor Ort liegen bleiben. Das hat schon zu manchem „Aufreger“ geführt, was Kommunikationschef Andi Hollinger schmunzelnd mit einem kalifornisch-steirischem „mission completed“ (Auftrag erledigt) quittiert.

 

Rückfragehinweise:

Herbert Wölger (Nationalpark Gesäuse): 0664 – 82 52 300

Andreas Hollinger (Nationalpark Gesäuse): 0664 – 82 52 305

 

Allgemeine Presseanfragen: Isabella Mitterböck, Tel: 0664 -34 65 629

www.nationalpark-gesaeuse.at

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