Lebensräume
Eine Vielfalt an verschiedenen Lebensräumen ist der Schlüssel zu einer großen Artendiversität. Da hat das Gesäuse einiges zu bieten. Vom wilden Wasser bis zum steilen Fels gibt es in Höhenlagen von 500 bis 2369m Platz für die unterschiedlichsten Lebewesen. Wasser, Wald, Almen und Felsen. Mal flach, steil, sonnig, dunkel, trocken, feucht, tiefer, höher gelegen… Die Lebensräume beherbergen unzählige Tiere und Pflanzen.
Mehr als die Summe seiner Bäume
Lebensraum Wald
Der Wald ist einer der vielfältigsten Lebensräume im Nationalpark Gesäuse. Es wachsen hier Bäume, Sträucher, Kräuter, Moose, Pilze und Flechten. Und nicht nur das Wild, wie Hirsch und Reh leben im Wald, sondern unzählige Pflanzen und Tiere, die voneinander abhängig und auf den Wald angewiesen sind. Je abwechslungsreicher die Wälder sind, desto besser ist es für die Artenvielfalt. Im besten Fall kommen alle für den Standort typischen Baumarten, ein Mosaik an unterschiedlichen Altersklassen und Totholz vor. Teilweise wird im Nationalpark Gesäuse noch von uns nachgeholfen, ansonsten entwickelt sich das Ökosystem Wald frei und uneingeschränkt.
Mehr als Steine
Lebensraum Fels
Das Leben am Fels ist für Lebewesen eine besondere Herausforderung. Wasser und Nährstoffe sind äußerst knapp, hohe Temperaturschwankungen, stürmischer Wind und extreme Winterkälte sind ständige Begleiter. Auf den ersten Blick scheinen Fels und Schutt leblos und lebensfeindlich. Wer aber genau hinschaut, wird insbesondere dort einige der Besonderheiten des Nationalpark Gesäuse entdecken! In zahlreichen Rinnen und Gräben gelangt der verwitterte Fels bis in die tiefen Lagen und bildet einen besonderen Lebensraum, in dem sich „angeschwemmte“ hochalpine Pflanzenarten mit den wärmeliebenderen Arten aus dem Talboden der Enns vermischen. Sie alle sind optimal an diese Umwelt angepasst.
Sehr viel wildes Wasser
Lebensraum Wasser
Wasser ist überall, allgegenwärtig, Grundlage allen Lebens. Bäche, Flüsse, Seen und Feuchtgebiete sind Lebensräume einer Vielzahl von Pflanzen und Tieren. Aber wie schaut’s im Nationalpark Gesäuse aus? Besonders die ungezähmten Bereiche von Enns und Johnsbach sind extrem wertvolle und heute leider selten gewordene Lebensräume. Enns also auf den ersten Blick, Johnsbach auf den zweiten, vielleicht noch Hartelsgraben und das wars? Nein, noch lange nicht…auch der Sulzkarsee, eine Besonderheit in der karstigen Gegend und die rund 650 Quellen und 115 Tümpel bilden hier die Lebensgrundlage für unzählige Lebewesen.
Almen als Teil der Kulturlandschaft
Lebensraum Alm
Almen sind ein wichtiger Teil der bergbäuerlichen Kulturlandschaft und gehören seit jeher zum Landschaftsbild in unserer Gegend. Neben der Landwirtschaft spielen sie auch eine bedeutende Rolle in Kultur und Tourismus. Trotz, oder gerade wegen der Bewirtschaftung durch den Menschen, gelten sie als Gebiete mit extrem hoher Artenvielfalt. Deshalb werden die Almen auch in der Bewahrungszone weiter traditionell bewirtschaftet und gefördert. Um dies aber im Einklang mit der Natur umsetzten zu können, wurden eigene Managementpläne erarbeitet.