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Erfolge im Nationalpark Gesäuse.

Erfolge des Nationalpark Gesäuse


Biotopschutzwald


Biotopschutzwald als Meilenstein
Darf man den Wald sich selbst überlassen? Holzertrag ist nicht das Ziel des Nationalpark Gesäuse, vielmehr das Zulassen der freien natürlichen Entwicklung. Daher braucht es auch keine waldbaulichen Eingriffe. Ganz gesetzeskonform darf sich seit 2018 eine Waldwildnis auf ca. 85% der Nationalparkfläche und ca. 70% der reinen Waldfläche im Nationalpark entwickeln. Für den Naturschutz im Gesäuse ist das ein echter Meilenstein!
Den Wald sich selbst zu überlassen erlaubt das österreichische Forstgesetz nur in wenigen Fällen. Dazu muss ein Wald als „Biotopschutzwald“ ausgewiesen sein. Auf Antrag der Steiermärkischen Landesforste, als Eigentümer der betroffenen Nationalparkflächen, entfällt per Bescheid der Bezirkshauptmannschaft Liezen die Verpflichtung zur Borkenkäferbekämpfung auf festgelegten Flächen. Weiterhin werden Borkenkäfer dort bekämpft, wo benachbarte Wirtschaftswälder geschützt werden müssen. Als geeigneter „Sicherheitsabstand“ hat sich eine Horizontaldistanz von 500 m erwiesen. Im Bekämpfungsgürtel sorgen die Nationalpark-Förster dafür, dass auftretender Befall sofort erkannt und umgehend entsprechende Maßnahmen ergriffen werden (Abtransport des Holzes, Fräsen der Rinde, Vorlegen von Fangbäumen). Auch in sensiblen Schutzwäldern werden Borkenkäfer bekämpft. Zur Abgrenzung wurden Gefahren-Modellierungen des Landes Steiermark herangezogen. Die genaue Festlegung der Zonengrenzen erfolgte vor Ort im Gelände.
Download Faktenblatt Biotopschutzwald

Gewässerlebensraum


Mehr Platz für natürliche Gewässer
In der Vergangenheit hat man viele Gewässer stark eingeengt und begegnete der drohenden Hochwassergefahr mit immer massiveren Verbauungen. Heute gibt man den Flüssen und Bächen im Nationalpark Gesäuse wieder mehr Raum, denn ein intaktes Gewässer erfüllt viele wertvolle Funktionen.

Der Johnsbach
Dieser Wildbach hat früher bei Hochwässern den gesamten Talboden der Zwischenmäuerstrecke von Silberreith bis zur Bachbrücke überschwemmt. Um die Zufahrtsstraße zur Ortschaft Johnsbach zu sichern, wurden zwischen 1951 und 1974 Durchstiche, Begradigungen, Sohlschwellen, Abstürze und Drahtbuhnen errichtet. Bereits 1999, bei den Vorbereitungen zur Nationalpark-Gesäuse-Gründung, gab es Empfehlungen zur Revitalisierung des hart verbauten Johnsbaches. Deutliche Verbesserungen für diesen Lebensraum wurden im Rahmen des LIFE-Projekts von 2006 bis 2010 umgesetzt. Dabei entfernte man künstliche Abstürze und Verbauungen, der Mündungsbereich wurde naturnah gestaltet und Aufweitungsstrecken geschaffen. Besucher können den Wildbach entlang des Themenwegs „Wilder John“ erleben.

Die Lettmair Au
Durch zahlreiche Regulierungsmaßnahmen fielen entlang der gesamten Enns Seitenarme trocken und es wurden Aulandschaften entwässert, um sie besser bewirtschaften zu können. Der Enns-Seitenarm in der Lettmair Au wurde 2005 und 2006 wieder geöffnet. Seither ist die Silberweiden-Au unweit der Johnsbachbrücke mit neuem Leben erfüllt. Besucher können die Au am Themenweg „Lettmair Au“ erleben.

Die Gsengquelle
In einem Seitengraben des Johnsbaches, dem Gseng, wurde bis 2008 in großem Maßstab Dolomitbruch abgebaut und ein Asphaltmischwerk betrieben. Dadurch wurde vor allem die Schütt und eine darin befindliche Quelle stark beeinträchtigt. Im Jahr 2010 wurden alle Betriebsanlagen entfernt, Straßenbefestigungen rückgebaut und Asphaltreste abgebaut. Seither kann der Witterschutt wieder ungehindert zu Tal fließen. Der bekannte Quellaustritt erholt sich seither gut und die Quellinsekten kehren zurück. Zu erleben ist „das Gseng“ auf der beliebten Gsengrunde zur Haindlkarhütte.

Bleifrei


Wildmanagement im Nationalpark Gesäuse ist bleifrei
Die Berufsjäger und Förster des Nationalpark Gesäuse verwenden seit 2012 nur mehr bleifreie Büchsengeschosse im Wildmanagement. Damit ist der Eintrag von Blei in die Umwelt und die Gefährdung von Aasfressern durch kontaminierte Aufbrüche unterbunden. In einem Projekt wurde die Umstellung wissenschaftlich begleitet und für jede Waffe die passende Munition gefunden. Die Auswertung der Abschussprotokolle 2012-2016 zeigte sehr gute Ergebnisse – die eingesetzten bleifreien Büchsengeschosse liefern eine mindestens ähnliche, wenn nicht sogar bessere Tötungswirkung am Wildstück als vergleichbare bleihaltige Geschosse.
Details in den Berichten zum Schalenwildmanagement.

Österreichischer Klimaschutzpreis


Verleihung des Österreichischen Klimaschutzpreises 2012
Am 12. November 2012 konnte in Wien im Rahmen der Verleihung des Klimaschutzpreises der Nationalpark Gesäuse die Auszeichnung für das beste Projekt in der Kategorie „Klimaschutz im Alltag“ entgegennehmen. Der weltweit erste begehbare ökologische Fußabdruck überzeugte sowohl die hochkarätige Fachjury als auch eine breite Öffentlichkeit, die in den davorliegenden Wochen über das Internet die Möglichkeit zur Abstimmung hatte. Der ökologische Fußabdruck möchte für viele Facetten unseres täglichen Lebens einen humorvollen Einblick geben: Er bietet die Möglichkeit, die Zukunftsfähigkeit des eigenen Lebensstils zu testen. Und ähnlich wie im wirklichen Leben die Vielzahl an Informationen und Nachrichten oft undurchschaubar und verwirrend bleiben, ist man in diesem „Fußabdruck“ mit einem Labyrinth konfrontiert, bei welchem an verschiedenen Kreuzungspunkten Fragen lauern, die einen mit falsch gewählten Antworten buchstäblich in eine Sackgasse leiten. Auf eigene Faust, oder in Begleitung von Nationalpark Ranger*innen, als Familie oder im Rahmen eines mehrstündigen Schulprogramms…der ökologische Fußabdruck bietet ein bleibendes Erlebnis und die Möglichkeit, das Thema „Nachhaltigkeit“ auf vielfältige Weise bewusst zu erleben. Dazu lädt selbstverständlich auch das gesamte umgebende Besucherzentrum des Weidendoms ein: sei es das größte „lebendige“ Gebäude Österreichs, der Bauerngarten und die anschließende Obstbaum-Allee mit alten Hausobstsorten, die Themen nachhaltige Energieversorgung oder Mobilität und vieles andere mehr! „Die Verleihung des Klimaschutzpreises zeigt, dass der Nationalpark Gesäuse seinen Bildungsauftrag ernst nimmt und erfolgreich umsetzt. Eine besondere naturräumliche Ausstattung, verbunden mit einem engagierten und innovativen Management bildet die beste Voraussetzung für erfolgreiche Nationalparks“, so die Laudatio des damaligen Umweltministers Berlakovich.

Umweltzeichen


Umweltzeichen und Klimabündnis
Der Nationalpark Gesäuse ist seit August 2011 mit dem Österreichischen Umweltzeichen für Bildungseinrichtungen ausgezeichnet. Das Umweltzeichen ist ein Garant für umweltfreundliche Produkte und Dienstleistungen. Es kann in den Bereichen Produkte (z.B. Wallig Ennstaler Druckerei und Verlag GmbH), Tourismus (z.B. Mödlinger Hütte), Veranstaltungen und Bildung verliehen werden.
Seit November 2013 ist der Nationalpark Gesäuse auch ein Klimabündnis-Betrieb. Diese Auszeichnung ist in Hinblick auf das Engagement in den Bereichen Klimaschutz und sanfte Mobilität eine Ergänzung des Umweltzeichens.
Für Anregungen und Fragen steht das Umweltzeichen- und Klimabündnis-Team des Nationalparks Gesäuse gerne zu Ihrer Verfügung:
Martin Hartmann, Petra Sterl, Markus Blank.

Gesäuse Partner


Partnerbuch
Als Wertschätzung gegenüber den Partnern wurde das Buch „Gemeinsam im Nationalpark Gesäuse“ erarbeitet. Neben der Vorstellung der einzelnen Partner sind wichtige Informationen rund um den Nationalpark und die Philosophie des Netzwerks angeführt. Somit ist das Buch ein Gesamtnachschlagewerk für die Gäste, die Einheimischen und die Partner selbst. Das Buch wurde bereits mit dem Green Panther (Landespreis für innovative Kommunikation) sowie dem Austriacus (Bundeswerbepreis Österreich) ausgezeichnet. Durch die landesweite und bundesweite Auszeichnung ist das Buch zu einem wichtigen Marketinginstrument für den Nationalpark Gesäuse geworden.