NPG Sommer Bild 2
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Gesäuseeingang im Nationalpark Gesäuse.

Gesäuseeingang


Ein Naturdenkmal

Die Enns, mit 254 km längster Binnenfluss Österreichs, zeigt nur mehr hier ein naturnahes Bild. Eine Besonderheit ist die Felsstufe am Gesäuseeingang, der Ennskatarakt. Kraftwerksplanungen in diesem Bereich waren ein wichtiger Impuls für den Naturschutz.

Im Bereich des Admonter Beckens verlässt die Enns die Grenze zwischen Grauwackenzone und Kalkalpen und wird im Gesäuseeingang zum Durchbruch durch die Nördlichen Kalkalpen gezwungen. Dabei ändert sich der Charakter der Flusslandschaft plötzlich vom weiten Talboden zum engen Kerbtal.

 

Kraftwerkspläne und Verkehr

Um 1800 floss die Enns noch frei mäandrierend bis zum Gesäuse. Ab 1860 wurde die Enns oberhalb des Gesäuses sukzessive reguliert.
1908 entstehen die ersten Kraftwerksplanungen, 1954 wird mit dem Bau des Kraftwerks in Hieflau begonnen. Verkehrstechnisch wurde der Gesäuseeingang im 19. Jhdt. erschlossen, zuvor waren weite Strecken nur entlang von Saumpfaden begehbar. 1847 wurde ein erster Fahrweg durch das Gesäuse eröffnet. 1872 wurde die Bahnstrecke eröffnet und bis 1936 erfolgte der Ausbau des Fahrweges zur Straße. 1958 wurde das Gesäuse zusammen mit dem Wildalpener Salzatal zum ersten Naturschutzgebiet der Steiermark erklärt, was u.a. einem Verbot des Kraftwerkbaues gleichkommt. Trotzdem wurden weitere Kraftwerkprojekte am Gesäuseeingang eingereicht.

1986 bildete sich die Bürgerinitiative „Plattform Gesäuse“, die gegen diese Projekte auftrat. Mit der Erklärung zum Naturdenkmal wurde 1988 der Gesäuseeingang unter strengen Schutz gestellt. 2002 erfolgte die offizielle Eröffnung des Nationalparks. Bereits im Dezember 2003 wurde das Gesäuse von der Weltnaturschutz-Organisation (IUCN) als Nationalpark der Kategorie II anerkannt und genießt seither einen wirksamen internationalen Schutzstatus.

 

Erlebbarkeit 

Die aktuelle Verkehrssituation mit Bahn und Straße schränkt die Zugangsmöglichkeit zu Fuß leider stark ein. Der Nationalpark Gesäuse versucht alles in seiner Macht stehende und setzt sich hier für ein verkehrsarmes Naturerlebnis ein!
Ganz anders zu Wasser: Die Enns ist per Kajak für erfahrene Wassersportler befahrbar; und ein besonderer Blick bietet sich natürlich auch von den zahlreichen Bergen, zB. von der Planspitze!